Mo–Fr: 09:00–17:00 Sa–So: geschlossen
03578 310535 info@formality.de
FORMALITY Deutschland 01917 Kamenz
Wegweiser im Web: 301, 302 und 303 Weiterleitungen verstehen
Stellen Sie sich vor, Sie ziehen mit Ihrem Ladengeschäft in eine neue Straße um. Damit Ihre Stammkunden nicht vor verschlossener Tür stehen, hinterlassen Sie ein Schild mit der neuen Adresse. Im Internet übernehmen HTTP-Statuscodes diese Aufgabe.
Doch Vorsicht: Wer das falsche „Schild“ wählt, riskiert nicht nur verwirrte Besucher, sondern auch den Verlust seines hart erarbeiteten Rankings bei Google.
Die Klassiker: 301, 302 und 303 im Detail
Jede Weiterleitung sendet eine spezifische Botschaft an den Browser und die Suchmaschine. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
1. Status 301: "Dauerhaft verschoben" (Moved Permanently)
Dies ist der Goldstandard für die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Er besagt, dass die alte URL nie wieder zurückkehrt.
- Signal an Google: „Vergiss die alte Adresse, die neue ist jetzt das Original.“
- SEO-Folge: Die Linkkraft (der sogenannte Linkjuice) wird fast vollständig auf die neue URL übertragen.
2. Status 302: "Gefunden / Vorübergehend verschoben" (Found)
Dieser Code wird genutzt, wenn eine Seite nur für kurze Zeit an einem anderen Ort erreichbar ist (z. B. während Wartungsarbeiten).
- Signal an Google: „Behalte die alte URL im Index, ich bin bald wieder zurück.“
- SEO-Folge: Die Linkkraft bleibt bei der alten URL. Die neue Seite wird meist nicht separat indexiert.
3. Status 303: "Siehe andere" (See Other)
Dieser Code wird oft nach dem Absenden von Formularen genutzt, um doppelte Datenübermittlungen beim Neuladen zu verhindern.
- Signal an Google: „Hier gibt es keinen Content-Umzug, schau auf diese andere Seite für das Ergebnis.“
- SEO-Folge: Für das Ranking bedeutungslos.
Weitere SEO-relevante Statuscodes
| Statuscode | Bedeutung | SEO-Relevanz |
|---|---|---|
| 200 OK | Alles in Ordnung. | Seite wird normal indexiert. |
| 404 Not Found | Nicht gefunden. | Schlecht für User; verschwendet Crawl-Budget. |
| 410 Gone | Dauerhaft entfernt. | Schnellere De-Indexierung als bei 404. |
| 503 Service Unavailable | Wartung. | Google kommt später wieder, kein Ranking-Verlust. |
Technische Umsetzung: .htaccess & WordPress
Es gibt zwei Hauptwege, um Weiterleitungen sauber zu implementieren:
Lösung 1: Die .htaccess Datei (Server-Ebene)
Dies ist die schnellste Methode. Hier ist ein kombiniertes Snippet, das HTTPS erzwingt und auf die www-Version umleitet:
RewriteEngine On
# 1. Erzwinge HTTPS
RewriteCond %{HTTPS} off
RewriteRule ^(.*)$ https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]
# 2. Erzwinge www
RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www\. [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://www.%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]Lösung 2: WordPress Plugins
Für eine einfache Verwaltung ohne Code empfehlen wir das Plugin "Redirection". Dort können Sie Quell- und Ziel-URL einfach in eine Maske eintragen.
Nutzen Sie 301-Weiterleitungen konsequent bei permanenten Änderungen, um Ihre SEO-Autorität zu schützen. Vermeiden Sie "Weiterleitungsketten", um die Ladezeit gering zu halten.